FRAGIL
2.0
oder die Parabel vom Angelus Novus
FRAGIL
24.07-07.08.2022

Zwei Jahre nach dem letzten - digitalen - Tanzprojekt findet nun endlich das nächste Projekt unter demselben Titel und denselben inhaltlichen Schwerpunkten, aber gleichzeitig mit einigen Neuerungen statt.
SAME SAME BUT ALSO NEW & DIFFERENT
Die wohl beste Neuigkeit: Das Tanzprojekt wird wie früher analog und vor Ort stattfinden. Diesen Sommer treffen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus verschiedenen europäischen Ländern in St. Chély d´Apcher - einem kleinen Bergdorf in ca. 1000 m Höhe inmitten einer wilden Naturlandschaft am Rande des Nationalpark Cevennen in Okzitanien, Frankreich. Für zwei Wochen werden wir gemeinsam tanzen, essen, die Natur erleben und das Miteinander genießen – kurz: Gemeinsam leben.
FRAGILITÄT
Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die menschengemachte Klimakrise, die immer weiter Fahrt aufnimmt, sind nur einige relevante Beispiele dafür, wie gerade jungen Menschen schmerzhaft bewusst wird, dass unser blauer Planet und das menschliche Zusammenleben auf der Erde sehr fragil ist. Diese Fragilität von dem, was einst als sicher wahrgenommen wurde, bildet die erste Dimension des diesjährigen Projekts.

Und
da ist ein Engel,
er steht da, mit aufgespannten Flügeln
und schaut mit aufgerissenen Augen
auf alles zerstörte
er will bleiben, um zu helfen,
vom Sturmwind
ins Morgen getrieben
mit dem Rücken in die Zukunft.
Der Wind heißt Fortschritt.

ANGELUS NOVUS
Die zweite inhaltliche Dimension des Projektes ergibt aus einer kleinen Ölfarbzeichnung mit dem Titel „Angelus Novus“ von Paul Klee und dem dazugehörigen Denkbild des Philosophen Walter Benjamin. Dieser entdeckte in diesem Bild schon 1939 die zerstörerische Kehrseite des Fortschritts und entwickelt daraus eine Kritik an unserer Art zu leben. Dieser kluge Mann und die Ölzeichnung werden, ebenso wie das Bild der Fragilität unserer Erde das Projekt inhaltlich inspirieren.
KAPITALisMUS
Zustand der erde
Zwischenmenschliche Beziehungen
Angelus novus
Europäische Dominanzkultur
Nachhaltigkeit
Eingerahmt von der Fragilität und dem (Denk)Bild des Angelus Novus werden sich die teilnehmenden Jugendlichen inhaltlich und tänzerisch mit diesen sechs Themen beschäftigen. Die Choreografie des entstehenden Tanztheaterstücks wird zum persönlichen Aufrichten der Jugendlichen, zur politischen Intervention und möglicherweise auch zum Widerstand gegen die eigene Ohnmacht in den aktuellen Zeiten der Krise.

Projektleitung:
Heiner Buchen
Pastoraler Raum Saarbrücken
Künstlerische Leitung:
Hannah Chandra Mahler
Co-leitende künstlerische Leitung:
Bai Li Wiegmans
Safet Mistele
Künstlerische Assistenz:
Anna Tafel
Chloé-Lilla Bojoly